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Beim CCI4*-S in Marbach hat sich Michael Jung den Sieg und den Titel als Berufsreiterchampion gesichert – zum insgesamt neunten Mal! In die Nähe kommt da nur noch Ingrid Klimke, die fünfmal Berufsreiterchampionesse war. In Marbach feierte das Berufsreiterchampionat dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum. Michael Jung setzte sich mit Chipmunk schon in der Dressur an die Spitze des Teilnehmerfeldes und gab die Führung auch im Gelände, dass er mit 6,4 Zeitstrafpunkten absolvierte, und einem souveränen abschließenden Parcours nicht mehr her.

Mit ihm auf dem Podium standen ein weiterer Pferdewirtschaftsmeister und eine Pferdewirtschaftsmeisterin.
Julia Krajewski lag mit dem neunjährigen Selle Français Ero de Cantraie nach Dressur und Gelände (5,6 Zeitstrafpunkte) auf Rang vier und konnte sich dann dank einer von insgesamt nur vier fehlerfreien Runden im Parcours auf Platz zwei vorarbeiten. Das bedeutete Silber im Berufsreiterchampionat.
Bronze ging, wie schon 2017, an den Schweizer Pferdewirtschaftsmeister Felix Vogg. Im Sattel des Vier Sterne-Neulings Dao de l’Ocean, einem zehnjährigen französischen Wallach, musste er im Parcours einen Abwurf am Einsprung der Kombination in Kauf nehmen, das kostete ihn zwei Plätze im Gesamtklassement. Am Ende lag er auf Platz vier.
Das Berufsreiterpodium knapp verpasst hat Nicolai Aldinger, der mit Timmo gezeigt hat, dass  er in sehr guter Form ist. Ein fehlerfreier Parcours rundete die guten Leistungen des Paares an diesem Wochenende ab, 38,6 Minuspunkte schlugen am Ende zu Buche, Rang fünf im Gesamtklassement.

Die Geländestrecke der Vier Sterne-Kurzprüfung trägt eine neue Handschrift – die von Kursdesigner Bernd Backhaus, der in diesem Jahr die Nachfolge von Rüdiger Schwarz angetreten hat. Backhaus hat die Streckenführung verändert, so dass die Teilnehmer weniger Anstiege bewältigen mussten, der Fischerteich war von der anderen Seite anzureiten und lag am Anfang der Strecke, nicht wie sonst am Ende. Außerdem hat Bernd Backhaus einige neue Sprünge konzipiert und gab der Strecke so ein neues Gesicht. Zu bewältigen waren 24 Hindernisse auf 3648 Metern. Ein Sprung, der Tisch 22c, wurde wegen der Witterung herausgenommen. Die Tage zuvor hatte es ordentlich geregnet, am Geländetag war der Bautrupp ununterbrochen mit einem Trecker voll Sand auf der Strecke unterwegs, um den aufgeweichten Boden zu präparieren – mit Erfolg, es gab keine schlimmen Stürze und nur sieben von insgesamt 46 Startern kamen nicht ins Ziel, allerdings gab es keinen Ritt in der vorgegebenen Zeit. Dreimal löste das MIM-System aus.

Marbach ist die erste Sichtung für die Europameisterschaft im August in Le Pin du Haras (FRA), dementsprechend aufmerksam beobachtete Bundestrainer Peter Thomsen heute seine Schützlinge. „Ich war nicht nur zufrieden, ich war begeistert“, so sein Fazit. „Kompliment an das gesamte Aufbauerteam, es war wirklich eine tolle Strecke. Ich dachte schon fast, vielleicht um diese Zeit ein bisschen zu anspruchsvoll, aber die Bilder haben es uns gezeigt, die Pferde und Reiter konnten sich wirklich weiterentwickeln und diese Trasse, das Bergauf und Bergab bringt meines Erachtens eine herausragende Kondition für die weiteren Ziele, die man hat – sei es eine Fünfsterne in Luhmühlen, die Deutsche Meisterschaft oder auch ein Championat. Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, Marbach in den Saisonplan mitaufzunehmen.“

Michael Jung mit seinem Ehrenpreis zum 25. Jubiläum des Berufsreiterchampionats, einer gerahmten Fotokollage von Hagen Kälberer.

Foto: EQUIHERO/Hagen Kälberer