Knapp 2000 meldepflichtige Unfälle durch direkten Pferdekontakt werden allein der SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) jährlich übermittelt. Ein häufig unterschätzter, aber besonders unfallträchtiger Bereich ist das Führen von Pferden. Statistiken zeigen: Fast jeder dritte Unfall ereignet sich beim Pferde führen.
Besonders auffällig ist die Häufung von Unfällen im Frühjahr, konkret im April und Mai. Denn nach der Winterpause ist die Rückkehr aufs Grün für viele Pferde mit Übermut und Bewegungsdrang verbunden. Häufig ist ein Fehlverhalten der Führperson aufgrund von Arbeitsdruck und Zeitstress ursächlich für einen Unfall. Aber auch durch tägliche Routine können Unfälle entstehen.
Wichtig ist, dass sich der Führende immer auf das Pferd konzentriert. Um das Unfallrisiko beim Führen zu minimieren sollten die Verhaltensregeln beachtet werden (Führposition, Sicherheitsabstand zu anderen Pferden, mit Pferden das Führen auf beiden Seiten üben, Sicherheitsschuhe und Handschuhe tragen, das Pferd nie nur am Halfter führen, den Strick niemals um die Hand wickeln, Pferd vor dem Loslassen auf die Weide immer umdrehen und den Gefahrenbereich schnell verlassen). Leichtgängige Weidetore, die sich problemlos von einer Person in beide Richtungen öffnen und schließen lassen, tragen ebenfalls zu einem sicheren Weidegang bei.
Mit gezielten Schulungen, passenden Sicherheitsvorkehrungen und einem bewussten Umgang mit dem Tier lässt sich das Risiko beim Pferde führen deutlich senken. Gerade in der kritischen Phase zu Beginn der Weidesaison ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten, um sowohl die Sicherheit der Menschen als auch das Wohl der Pferde zu gewährleisten.