Skip to main content

Die Arbeit im Freien gehört für viele zum Alltag in der Pferdewirtschaft. Ob beim Training auf der Außenanlage, der Weg zur Weide oder bei anderen Tätigkeiten unter freiem Himmel, insbesondere während der Turnier- und Erntesaison. Die ständige Sonneneinstrahlung birgt Gefahren, die leicht unterschätzt werden.
Das Plattenepithelkarzinom, eine Form des weißen Hautkrebses, zählt mittlerweile zu den häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in der Landwirtschaft. Besonders gefährdet sind dabei exponierte Körperstellen wie Gesicht, Nacken und Hände – Bereiche, die bei der Arbeit mit Pferden oft ungeschützt bleiben.

Ein wichtiger Faktor für die Risikoeinschätzung ist der UV-Index, der die Intensität der UV-Strahlung an einem bestimmten Tag misst. Den aktuellen UV-Index kann man leicht in Wetter-Apps, im Internet oder über spezielle Gesundheits- und Wetterdienste finden. Das Wissen um den UV-Index kann helfen, die Gefährlichkeit der Strahlung besser einzuschätzen. Besonders in den Frühlings- und Sommermonaten sowie in der Mittagszeit erreicht der UV-Index seinen Höchstwert. Ein Wert von 3 oder höher erfordert besondere Schutzmaßnahmen. Daher sollte der UV-Index täglich überprüft und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Bester Schutz: die Wahl der richtigen Kleidung

Der beste Schutz beginnt bei der Wahl der richtigen Kleidung. Spezielle UV-Schutzkleidung ist nicht unbedingt notwendig. Lange, dicht gewebte und zugleich luftdurchlässige Kleidung bietet bereits einen effektiven Schutz. Ein breitkrempiger Hut schützt Kopf und Nacken, und eine Sonnenbrille bewahrt die Augen vor schädlicher UV-Strahlung. Auch das Auftragen von Sonnencreme sollte zur Routine gehören. Empfehlenswert ist eine Creme mit Lichtschutzfaktor 50 aufgrund der langen Zeiten im Freien. Der Sonnenschutz sollte sowohl gegen UVA- als auch gegen UVB-Strahlung wirken. Besonders wichtig ist es, die Sonnencreme vor Arbeitsbeginn großzügig aufzutragen und regelmäßig nachzucremen, insbesondere nach dem Schwitzen oder wenn man sich im Freien länger aufhält.

Zusätzlich sollten Beschäftigte im Freien die intensivsten Sonnenstunden meiden und Aufgaben, wenn möglich, in die frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden verlegen. In dieser Zeit ist die UV-Strahlung schwächer und damit das Risiko geringer. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeitenden aktiv in den Sonnenschutz einbeziehen und Schulungen anbieten, um das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken zu schärfen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die regelmäßige Hautuntersuchung. Frühzeitige Untersuchungen können weißen Hautkrebs im Frühstadium erkennen und eine rechtzeitige Behandlung ermöglichen, bevor es zu schwereren Hautschäden kommt. Arbeitsmedizinische Vorsorge sollte im Betrieb organisiert werden, um die allgemeinen gesundheitlichen Risiken durch Sonneneinstrahlung zu erfassen. Zusätzlich sollten Beschäftigte alle zwei Jahre ein Hautscreening bei einem Hautarzt in Anspruch nehmen, das über die Krankenkassen angeboten wird. Diese regelmäßigen Untersuchungen helfen, Hautkrebsvorformen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Die SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) bietet ihren versicherten Betrieben eine spezielle Info-Box zum Hitze- und Sonnenschutz für Unternehmen mit Beschäftigten an. Diese Box enthält umfangreiche Informations- und Unterweisungsmaterialien, die helfen, die Risiken der Sonneneinstrahlung am Arbeitsplatz zu minimieren und effektive Präventionsmaßnahmen zu etablieren. Nutzen Sie diese Angebote und machen Sie den Sonnenschutz zu einem festen Bestandteil Ihres Alltags.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der SVLFG.